Communiqué, 31. Dezember 2020

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Die Auswirkungen der globalen Covid-19 Krise machen die Arbeit von elea in der Bekämpfung absoluter Armut mit unternehmerischen Mitteln wichtiger denn je

31. Dezember 2020

Die globale Covid-19 Krise entzieht derzeit weltweit mehreren hundert Millionen Menschen ihre Existenzgrundlage und drängt viele in die absolute Armut. Einmal mehr sind es die ärmsten Bevölkerungsschichten, die am stärksten von der Krise und den einschneidenden Massnahmen betroffen sind und die grosses menschliches Leid und weit verbreitete Arbeits- und Perspektivenlosigkeit erfahren.

„Diese dramatische Entwicklung führt uns einmal mehr vor Augen, wie wichtig die Arbeit von elea in der Bekämpfung absoluter Armut mit unternehmerischen Mitteln ist. Philanthropisches Kapital ermöglicht die Umsetzung von innovativen und nachhaltigen Geschäftsmodellen. Solche werden jetzt umso mehr benötigt, um die gravierenden Rückschläge in der Armutsbekämpfung wieder wettzumachen“ erklärt Peter Wuffli, Gründer und Präsident des Stiftungsrates.

„Die Auswirkungen der Covid-19 Krise auf unsere Portfolio-Unternehmen sind schwerwiegend“, beschreibt Andreas Kirchschläger, Geschäftsführer von elea, die aktuelle Situation und ergänzt: „Einige mussten ihre Aktivitäten von einem Tag auf den anderen zunächst komplett einstellen, andere haben mit Unterbrechungen in ihren Lieferketten zu kämpfen oder mussten den direkten persönlichen Kontakt stark einschränken. Unter schwierigen technologischen und logistischen Bedingungen haben sie neue Angebote für ihre Kunden sowie Homeoffice-Lösungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeführt. Während der ersten Phase der Pandemie im Frühling und Sommer konzentrierte sich unser Team deshalb noch intensiver als sonst auf die Unterstützung unserer Unternehmerinnen und Unternehmer. Während einige – insbesondere im Berufsbildungsbereich – ums Überleben kämpfen mussten, konnten andere nach und nach durch beeindruckende unternehmerische Initiativen ihre Aktivitäten aufgrund der besonderen Umstände sogar ausbauen. Dies war vor allem Organisationen möglich, die ihre Kunden mit essenziellen Gütern und Dienstleistungen versorgen, für die während dieser Krise ein enormer Bedarf besteht.“

Mit Blick auf die elea Partner-Unternehmen hält Adrian Ackeret, CFO von elea, fest: „Wir haben unsere Portfolio-Unternehmen sowohl bei der Entwicklung und Umsetzung von Massnahmen zur Überlebenssicherung als auch bei der Bewältigung komplexer strategischer, operativer und menschlicher Probleme unterstützt und haben bei der Ausarbeitung von Konzepten für die Zeit nach der Pandemie geholfen. Oftmals war das persönliche, mitfühlende Gespräch von besonderer Bedeutung und untermauerte unsere Position als vertrauenswürdige und loyale Partnerin in dieser aussergewöhnlichen Situation. Um die bedrohte Existenz einzelner Unternehmen zu sichern, stellten wir rasch und unbürokratisch finanzielle Mittel zur Verfügung und motivierten so auch andere Investoren, es uns gleich zu tun.“ Obwohl der Weg anstrengend und mitunter auch deprimierend war, gelang es eleas 19 Portfolio-Unternehmen, sich allen Widrigkeiten zum Trotz an die neue Situation anzupassen und während der Krise einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation armer Menschen zu leisten. „Wir dürfen mit Befriedigung feststellen, dass sich unser Modell auch und gerade in dieser einzigartigen Situation bewährt. Die Zeit und Energie, die wir in den umfassenden Auswahl- und Evaluationsprozess unserer Portfolio-Unternehmen sowie in die kontinuierliche Zusammenarbeit mit ihnen investieren, erlaubt uns, in solch schwierigen Zeiten auf einem partnerschaftlichen Vertrauensverhältnis aufzubauen und auch ohne physische Treffen vor Ort konstruktiv und produktiv zusammenzuarbeiten.“

In den vergangenen Monaten konnte elea, trotz der gegenwärtigen Herausforderungen bei der umfassenden Analyse und Prüfung von potentiellen Investitionsmöglichkeiten, auch zwei neue Investitionen tätigen. East Africa Fruits, ein Landwirtschaftsunternehmen in Tansania, kauft frische Früchte und Gemüse von Kleinbauern und verkauft diese in Ballungszentren des Landes. Eine ausgeklügelte Logistik und die Umgehung von Zwischenhändlern ermöglichen es East Africa Fruits, den Bauern höhere Preise zu bezahlen, regelmässig bei diesen zu kaufen und ihnen damit ein stabileres Einkommen zu verschaffen. Ricult, eleas zweite Neuinvestition, hat eine digitale Plattform aufgebaut, welche Kleinbauern in Pakistan und Thailand mit Abnehmern von landwirtschaftlichen Produkten und Finanzinstitutionen verknüpft und ihnen damit einen direkten Zugang zu Absatzkanälen und Finanzierungsmöglichkeiten verschafft. Stefan Kappeler, COO von elea, sieht beachtliches Potenzial in dieser Entwicklung: „Wir freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit mit diesen spannenden Unternehmen sowie auf die gemeinsame Weiterentwicklung und Skalierung ihres positiven Impacts.“

Das Buch „The elea Way – A Learning Journey Toward Sustainable Impact“, verfasst von Peter Wuffli und Prof. Vanina Farber, Inhaberin des elea Chair for Social Innovation am IMD, wurde im November dieses Jahres veröffentlicht. „Es baut auf der fast 15-jährigen Erfahrung von elea als philanthropischem Impact Investor sowie der akademischen Forschung am IMD auf und beschäftigt sich mit der Frage, wie soziales Unternehmertum und Impact-Kapital zu einem inklusiven Kapitalismus führen können“ erläutert Peter Wuffli und ergänzt: „Wir freuen uns sehr auf Reaktionen und Kommentare.“

Neben der Veröffentlichung von „The elea Way“ hat elea im vergangenen Jahr ihren Ansatz auch im Rahmen von physischen und virtuellen Vorträgen und Podiumsdiskussionen einem breiteren Publikum vorgestellt. Daneben ist elea neu auch auf verschiedenen Social-Media-Kanälen aktiv, auf denen sie regelmässig Neuigkeiten und Einblicke in ihre Arbeit teilt. Prof. Vanina Farber moderiert seit April höchst erfolgreich die „elea Webinar Series“, in welcher Impact-Investoren, Akademiker und Sozialunternehmer über die Mobilisierung von privatem Kapital zur Förderung von sozialer Innovation diskutieren. „Um unser Engagement in diesem schnell wachsenden Sektor weiter zu unterstreichen, hat elea die IFC Operating Principles for Impact Management unterzeichnet und sich damit einer Gruppe von über 100 Impact Investoren auf der ganzen Welt angeschlossen, die sich zu einer gezielten Integration von Impact-Überlegungen in ihren Investitionsprozessen verpflichten“ so Peter Wuffli.

Aufgrund der Pandemie haben auch die Mitglieder des elea-Teams mehrheitlich von zu Hause aus gearbeitet. Für die Suche nach neuen Investitionsmöglichkeiten und die Bewertung von Geschäftsmodellen mit ihrem Impact-Potenzial sowie in der Zusammenarbeit mit ihren Portfolio-Unternehmen konnten sie dabei nicht wie gewohnt auf persönliche Eindrücke und den Austausch vor Ort bauen, sondern mussten ihre Prozesse entsprechend anpassen. Dies erforderte viel Flexibilität und verursachte zusätzlichen Aufwand. Indessen war das elea Führungsteam von den erzielten Ergebnissen positiv überrascht. „Wir sind sehr dankbar für die aussergewöhnliche Leistung unseres elea-Teams, für dessen eindrückliches Engagement und die hohe Belastbarkeit in dieser anspruchsvollen Zeit“ betont Andreas Kirchschläger.

Aufgrund des erfolgreichen Starts des elea Talent Programms im letzten Jahr wurde entschieden, auch in diesem Jahr talentierten Hochschulabsolventen einen attraktiven Berufseinstieg im philanthropischen Impact Investing anzubieten. Nach einem umfangreichen Selektionsprozess aus zahlreichen Bewerbungen junger Talente von Spitzenuniversitäten konnte elea Katya Duncan nach dem Abschluss ihres Bachelor-Studiums an der University of Cambridge als Associate im Team willkommen heissen. Stéphanie Abels stiess als Senior Associate zu elea, nachdem sie zuvor im Investment Banking gearbeitet und vorübergehend unseren Partner FUNDES in Costa Rica unterstützt hat. Darüber hinaus erweiterte elea ihre Führungskompetenz mit Florin Lanz als neuem Executive Director. Florin war zuvor für die internationale Geschäftsentwicklung bei verschiedenen Unternehmen und Startups im In- und Ausland verantwortlich. Das elea-Team freut sich sehr über die Verstärkung durch diese drei neuen Kolleginnen und Kollegen.

Im Rückblick auf die Erfolge der letzten zwölf Monate unterstreicht Peter Wuffli die Rolle des elea Philanthropic Investors’ Circle und des Comité de Patronage ohne die all dies nicht möglich gewesen wäre: „Ihre Unterstützung hat uns in der konsequenten Verfolgung unserer Mission bestärkt, ohne uns von den Geschehnissen entmutigen zu lassen. Ganz besonders gefreut haben wir uns deshalb über den diesjährigen elea Philanthropic Investors’ Circle Event, welcher, unter Einhaltung entsprechender Schutzmassnahmen, im Landesmuseum Zürich durchgeführt und zu dem auch neue philanthropische Investoren begrüsst werden durften.“ Mit Bedauern musste elea vom Rücktritt von Herrn Paul Geissbühler aus dem Comité de Patronage Kenntnis nehmen. „Wir danken Herrn Geissbühler sehr herzlich für seine wertvolle mehrjährige Mitwirkung in diesem für uns so wichtigen Gremium sowie seine fortwährende Förderung unserer Arbeit.“

Andreas Kirchschläger resümiert: „Die Unterstützung und das Engagement, welche wir in diesem ausserordentlichen Jahr von unseren Investoren und Freunden erfahren durften, bedeutet uns sehr viel. Sie helfen uns, die bestehenden und durch die Pandemie neu entstandenen, grossen Herausforderungen in der Bekämpfung absoluter Armut anzugehen, unsere Aktivitäten auszubauen und einen aktiven Beitrag zur Überwindung von aktuellen und zukünftigen Auswirkungen dieser Krise zu leisten.“ 

elea bekämpft absolute Armut mit unternehmerischen Mitteln. Als professioneller und aktiver philanthropischer Investor unterstützt elea soziale Unternehmen und unternehmerische Organisationen darin, nachhaltige und messbare Wirkung zu erzielen. Um ihre Partner in eine selbständige und unabhängige Zukunft zu führen, stellt elea nicht nur Kapital zur Verfügung, sondern auch betriebswirtschaftliches Know-how, Coaching und Zugang zum elea Netzwerk. elea versteht sich dabei als eine wachsende Gemeinschaft von sozial engagierten Unternehmern und philanthropischen Investoren.

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